Der
Triebwagen wurde mit der Betriebsnummer VT 802 von der Firma Wegmann
in Kassel im Jahre 1927 an die Deutsche Reichsbahn, als Triebwagen mit
32 Plätzen 4. Klasse und 14 Plätzen der 3. Klasse geliefert. Die
gesamte Serie umfasste nur vier Triebwagen mit den Betriebsnummern VT 801
bis VT 804. Im Jahre 1934 erfolgte ein Umbau der Triebwagen in 3.
Klasse Fahrzeuge mit jetzt 30 Plätzen. Kriegsbedingt erfolgte die
Abstellung der Fahrzeuge zur Einsparung fossiler Brennstoffe. Die
Triebwagen VT 801 und VT 802 verblieben nach Kriegsende in den
westlichen Besatzungszonen und wurden mit den neuen Betriebsnummer VT
70 900 und VT 70 901 ab 1948 durch die Deutsche Bundesbahn (DB) in
Wuppertal und Nürnberg eingesetzt. Da sich im Bestand nur zwei
Fahrzeuge dieser Bauart befanden, erfolgte 1953 die Ausmusterung als
„Splittergattung“ und der Verkauf an die Württembergische Eisenbahn
Gesellschaft (WEG). Im Fahrzeugteil zunächst unverändert kamen sie auf
der WEG Strecke Vaihingen – Enzvaihingen mit den Betriebsnummern VT 03
und VT 04 zum Einsatz. Um einen Packraum für die seinerzeit noch
zahlreichen Express- und Stückgutsendungen zu schaffen erfolgte im
Jahr 1959 in der WEG Werkstatt Neuffen der Umbau des kleineren
Sitzabteils in einen Packraum. Die beiden äußeren Drehtüren des
kleinen Abteils wurden gegen Falttüren ausgetauscht und der Fußboden
erhielt eine Metallbeplankung. In diesem Zustand verblieb der VT 03
bis Ende der 1970er Jahre auf seiner Stammstrecke Vaihingen –
Enzvaihingen im Einsatz, bis der WEG modernere Fahrzeuge zur Verfügung
standen. Die ebenfalls zur damaligen Deutschen Eisenbahn Gesellschaft
(DEG) gehörige Teutoburger Wald- Eisenbahn (TWE) übernahm das Fahrzeug
und führte in den Jahren 1982 bis 1984 eine gründliche Aufarbeitung
des VT 03 durch. Ab 1985 wurde der Triebwagen überwiegend als
Schlepptriebwagen im Güterverkehr, aber auch im Personensonderverkehr
eingesetzt.
Bemerkenswert ist unter anderem, dass der Triebwagen bei
der TWE zum Erprobungsträger für Funkfernsteuerung umgebaut wurde.
Diese Prototypanlage für Lokomotiv-Funkfernsteuerung versieht auch nach
über 25 Jahren noch zuverlässig ihre Dienste.
Anfang September 2009
konnten wir das Fahrzeug Untersuchungspflichtig von der TWE
übernehmen. Im Januar 2017 konnten die umfangreichen Arbeiten am VT 03
erfolgreich abgeschlossen werden. Seitdem steht dieses wertvolle
historische Fahrzeug wieder für Sonderfahrten zur Verfügung.
Inzwischen verfügt der
Triebwagen auch über eine Indusi-Anlage, welche den Betrieb auf
Strecken der Deutschen Bahn AG möglich macht. Bei Charterfahrten ist
er sehr beliebt, da wir hier auch Angebote bei kleinerem Budget
unterbreiten
können. |
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Typ |
CvT-25b/34 |
Bauart |
Bo-dm |
Spurweite |
1.435 mm |
Hersteller |
Wegmann & Co., Cassel |
Fabriknummer |
35252 |
Baujahr |
1926 |
Länge über Puffer |
12.696 mm |
Dienstgewicht |
21,2 t |
Leistung |
2 x 210 PS |
Leistungsübertragung |
Mechanisch |
Sitzplätze |
30 - 3.Klasse |
Höchstgeschwindigkeit |
70 km/h |
Status |
Betriebsfähig
● |
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